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Blick in den Grasbrookhafen
- abgedeckte Binnenschiffe mit eigenem Steuerruder liegen im
Hafenbecken des Grasbrookhafens. Über eine mit Kohle beladene Schute
transportieren Arbeiter die Kohle in Körben über eine Leiter an Deck
eines Dampfschiffs. Im offenen Lagerraum des Kaischuppens sind
gestapelte Fässer zu erkennen; davor laufen Dampfkrane und Rollkrane
auf Schienen. 1868 wurde als erstes künstliches
Hafenbecken der Sandtorhafen ausgehoben. Die neugeschaffenen Kaianlagen
des nördlichen Sandtorkais bestanden aus hölzernen
Bollwerken, später beim 1872 fertiggestellten Kaiserkai aus
Klinkern,
an der die Seeschiffe direkt anlegen konnten. Sie verfügten meistens über parallel zur
Kaikante auf Schienen bewegliche Krananlagen für den Stückgutumschlag,
über Eisenbahnanschluss sowie einfache Kaischuppen, die dem
Sortieren, nicht aber dem Lagern von Waren dienten. Dies ermöglichte
zum ersten Mal einen direkten Warenumschlag in Bahnwaggons oder
Fuhrwerke und galt seinerzeit als das modernste Umschlagsystem der
Welt. Binnen weniger Jahre erfolgte der Bau weiterer Hafenbecken auf dem Großen
Grasbrook, so des Magdeburger
Hafen (ab 1872) und des Brooktorhafen (um 1880) mit einem
Durchlass zwischen beiden, 1881 kam der Grasbrookhafen hinzu.
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